Stopp RE-Generation
Stopp RE-Generation
„Stopp RE-Generation“ ist eine fotografische Serie von Georg Bischof, die zwei Eisenbahnstühle der Deutschen Reichsbahn aus der Epoche zwischen 1920 und 1945 ins Zentrum stellt. Diese Stühle sind nicht nur einfache Sitzgelegenheiten, sondern sie symbolisieren einen bedeutungsschweren historischen Kontext. Sie stehen metaphorisch dafür, wie Denk- und Verhaltensstrukturen, die in einer Zeit des Umbruchs und der Extreme zeitweise auseinandergenommen wurden, im Grunde genommen niemals vollständig eliminiert wurden. Der Bauplan und die einzelnen Bauteile dieser Strukturen bleiben latent vorhanden und bergen die stetige Möglichkeit einer Rekonstruktion oder, wie die Fotografien suggerieren, sie waren vielleicht nie wirklich dekonstruiert.
Die Bildserie provoziert den Betrachter mit der Idee, dass die zugrunde liegenden Elemente der Ideologien und des extremistischen Gedankenguts, die einst zu zerstörerischen Akten in der Geschichte führten, immer noch in unserer Gesellschaft existieren. Die Stühle dienen als stumme Zeugen einer vergangenen Ära und gleichzeitig als unheilvolle Mahnung, dass die zerstörerischen Kräfte des Extremismus jederzeit wieder aufkeimen können und in der Tat wieder aufkeimen. Diese Objekte sind somit mehr als Relikte; sie sind Chiffren für das potenzielle Wiedererstarken von Dynamiken, die die Welt bereits in dunkle Zeiten gestürzt haben.
„Stopp RE-Generation“ unterstreicht die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben und die subtilen Anzeichen einer solchen Regeneration zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Sie erinnern uns daran, dass der Kampf gegen extremistische Tendenzen und die Wahrung demokratischer Prinzipien nie ein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte ist, sondern eine ständige Herausforderung darstellt. Die Fotografien laden dazu ein, über die Persistenz von Ideologien nachzudenken und wie sich diese in physischen Objekten manifestieren und durch sie erhalten bleiben können. Sie sind ein Appell, die Vergangenheit nicht nur zu gedenken, sondern auch aus ihr zu lernen und aktiv eine Zukunft zu gestalten, die sich bewusst von den Fehlern und Schrecken früherer Generationen distanziert.